Die Eucharistie ist ein Teil der Messe in der Kirche. Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet: “Dank sagen”. Immer wenn wir einen Gottesdienst feiern, danken wir Gott für das, was er für uns getan hat und täglich neu tut.

Du kennst vielleicht andere Begriffe für Eucharistie: Abendmahl oder Kommunion zum Beispiel. Sie alle bezeichnen einen wichtigen Teil des Gottesdienstes: den Moment, an dem wir besonders an Jesu Leben, Tod und Auferstehung denken. Das geschieht, wenn der Priester vorne am Altar vom letzten Abend erzählt, den Jesus mit seinen Jüngeren verbracht hat, bevor er gekreuzigt wurde. Der Priester benutzt dafür die gleichen Worte wie Jesus vor 2000 Jahren. Er nimmt das Brot (oder eine Hostie) und sagt: “Nehmet und esset alle davon. Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.” Danach nimmt er den Kelch mit Wein und sagt: “Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden.”

Katholische und auch viele evangelische Christen glauben, dass Brot und Wein zum Zeichen dafür werden, dass Jesus mitten in der Gemeinde ist. In biblischer Sprache heißt das: Das Brot wird zum Leib und der Wein zum Blut Christi. Das nennt man Wandlung. Deswegen sagen der Priester oder seine Helfer “Der Leib Christi”, wenn sie dir bei der Kommunion eine Hostie geben.


Wasser, ein weißes Taufkleid, eine Kerze, Öl, ein Kreuz – all das wird für eine Tauffeier gebraucht. Aber wozu? Das erfährst du, wenn du weiterliest:

Wasser: Wasser wäscht uns sauber und löscht den Durst. Ohne Wasser kann keine Pflanze, kein Tier und auch kein Mensch leben. Bei der Taufe werden wir mit geweihtem Wasser übergossen. Das soll ein Zeichen für Reinigung und Neuanfang sein.

Taufkleid: Nach Jesu Tod ließen sich viele Christinnen und Christen taufen. Als Zeichen für ihren neuen Glauben trugen sie ein weißes Kleid. Weiß steht für alles, was frisch und neu ist, außerdem für Unschuld und den reinen Glauben. Deswegen tragen Täuflinge auch heute noch weiße Kleidung. Dazu passen die Worte aus der Bibel, die der Priester bei der Taufe sagt: “Du hast Christus wie ein Kleid angezogen.”

Taufkerze: Jesus sagt in der Bibel: “Ich bin das Licht der Welt”. Wir sollen uns anstecken lassen von dem, was wir von Jesus wissen. Wir sollen selber wie eine Kerze sein und leuchten! Die Welt soll durch uns heller und wärmer werden. Deshalb bekommt jeder Täufling eine Taufkerze.

Chrisam: So heißt das Öl, mit dem der Priester dem Täufling ein Kreuz auf die Stirn malt. Das Wort ist mit dem Wort “Christus” verwandt. Christus heißt: der Gesalbte. Chrisam war früher sehr wertvoll. Nur wichtige Menschen wurden gesalbt, zum Beispiel Könige. Heute wird jeder Täufling gesalbt, um zu zeigen: Wer getauft ist, ist etwas Besonderes und Jesus Christus ähnlich.

Kreuz: Jesus ist am Kreuz gestorben. Aber Gott hat seinen Sohn Jesus nicht im Tod gelassen. Er hat ihn auferweckt. Jesu Tod und seine Auferstehung sagen den Christen: “Gott lässt dich nicht im Stich. Auch nicht, wenn du stirbst. Du wirst bei Gott sein.” Auf dieses Versprechen werden wir getauft.


Die Taufe ist etwas Besonderes, das es nur im Christentum gibt. Durch die Taufe werden Menschen in die christliche Gemeinschaft aufgenommen. Damit schon Kinder diese Gemeinschaft erleben, lassen ihre Eltern sie taufen. Diese Gemeinschaft finden Christinnen und Christen in der Kirchengemeinde, aber auch auf der ganzen Welt. Sie gilt sogar noch nach dem Tod.

In der Bibel steht, dass sich schon zu Jesu Zeiten viele Menschen haben taufen lassen. Das sollte ein Zeichen für die Reinigung von ihren Sünden und für einen Neuanfang sein. Jesus selbst hat sich von Johannes dem Täufer im Fluss Jordan taufen lassen. Dabei wurde Jesus von Johannes ganz untergetaucht. Als er danach aus dem Wasser stieg, hörte man Gottes Stimme aus dem Himmel. Er sagte: “Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.”

Heute werden Menschen bei der Taufe nicht mehr ganz untergetaucht – man braucht dafür nur noch ein wenig Wasser, das dem Täufling über den Kopf gegossen wird. Was noch zur Taufe dazu gehört, erfährst du, wenn du hier klickst.

Es gibt auch Menschen, die nicht als Kind getauft wurden und sich später dazu entschließen, Christen zu werden. Sie werden als Erwachsene getauft, genau wie Jesus damals.


Gott liebt uns Menschen so, wie wir sind. Er weiß, dass wir nicht perfekt sind. Deswegen können wir auch immer mit unseren Fehlern und Ängsten zu ihm kommen. Katholische Christen glauben daran, dass sie sich, wenn ihnen etwas sehr leid tut, einem Priester anvertrauen und so Gott um Verzeihung bitten können. Das nennt man beichten.

In der Beichte kannst du all das sagen, was dich bedrückt. Das kann der Streit mit einer Freundin sein. Oder, dass du jemandem nicht geholfen hast, der deine Hilfe gebraucht hätte. Du kannst dem Priester alles erzählen – er darf es garantiert niemandem weitersagen! Du kannst entscheiden, ob du dem Priester bei der Beichte einfach gegenübersitzen möchtest oder in einem Beichtstuhl nicht von ihm gesehen werden willst. Zum Schluss der Beichte sagt der Priester im Namen Gottes die Worte: “Ich spreche dich los”. Das bedeutet, dass Gott dir verzeiht, was du getan hast. Das ist das Wichtigste bei der Beichte und oft sehr erleichternd.


Es gibt wohl keine katholische Kirche ohne Kreuz. Manchmal hat sogar das Gebäude selbst die Form eines Kreuzes! Das Kreuz ist eines der wichtigsten Zeichen, das es im Christentum gibt: weil Jesus an einem Kreuz gestorben ist.

Jesus wurde zum Tod am Kreuz verurteilt, weil die Mächtigen seiner Zeit mit seinen Worten und Taten nicht einverstanden waren. Für Christen bleibt das Kreuz aber kein Zeichen des Todes. Im Gegenteil: Sie glauben, dass Jesus nach seinem Tod auferstanden ist. Deswegen ist das Kreuz vor allem ein Zeichen der Hoffnung, dass nach dem Tod nicht alles vorbei ist und dass Gottes Liebe stärker ist als alles andere.

Hast du schon mal selbst mit den Händen ein Kreuzzeichen gemacht? Das tun katholische Christen oft in der Kirche oder im persönlichen Gebet. Die Hand beschreibt dabei in der Luft ein Kreuz vor Kopf und Brust: zuerst von der Stirn nach unten zum Bauch, dann von der linken Schulter zur rechten.


Im Zentrum der Kirche steht der Altar. Er sieht aus wie ein Tisch. Meist ist er aus Stein, oft kunstvoll gestaltet. An einem Tisch sitzt man oft, um gemeinsam zu essen. So ähnlich ist es auch in der Kirche: Am Altar werden Brot und Wein für die Eucharistiefeier bereitet.

In der Nähe des Altars steht ein besonderes Lesepult: der Ambo. Er ist der „Tisch des Wortes“. Vom Ambo aus werden während des Gottesdienstes die Texte aus der Bibel vorgelesen, und der Priester hält eine Predigt mit seinen Gedanken dazu.


Damit in einer Kirche Gottesdienst gefeiert werden kann, arbeiten viele mit: Kinder, Frauen und Männer. Hier erfährst du mehr darüber:

Der Priester: leitet den Gottesdienst, liest aus der Bibel vor, spricht die Predigt mit seinen Gedanken dazu und wandelt Brot und Wein in Leib und Blut Jesu.

Der Diakon: liest z.B. das Evangelium, die “frohe Botschaft” aus der Bibel vor und hält manchmal die Predigt. Er bereitet auch die Gaben von Brot und Wein.

Der Küster/die Küsterin: sind so etwas wie die Hausmeister der Kirche. Sie legen zum Beispiel die Gottesdienstbücher aus, zünden die Kerzen an und läuten die Glocken.

Die Messdienerinnen und Messdiener: halten im Gottesdienst zum Beispiel Kerzen oder Weihrauch und bringen Brot und Wein zum Altar. Sie heißen auch Ministranten.

Der Lektor/die Lektorin: lesen Texte aus der Bibel und auch die Fürbitten vor.

Der Kommunionhelfer/die Kommunionhelferin: teilen zusammen mit dem Priester bei der Kommunion das heilige Brot aus.

Der Organist/die Organistin: spielen die Orgel und begleitet damit die Lieder im Gottesdienst.

Der Kantor/die Kantorin: Manchmal gibt es Lieder, die im Wechsel gesungen werden. Kantor oder Kantorin singen dann vor und die Gemeinde antwortet.

Der Chor: besteht aus Kindern oder Erwachsenen, die gerne zusammen singen und mit ihrer Musik einige Gottesdienste besonders feierlich gestalten. Manchmal spielt in der Kirche auch eine Band oder ein Orchester.


Kirchen sind Orte, an denen du Gott nah sein kannst. Du kannst jederzeit in eine Kirche gehen und hier still für dich sitzen und nachdenken oder beten. Kirchen sind zugleich Orte der Gemeinschaft. Hier treffen sich Menschen, um gemeinsam zu beten und zu feiern.

Ein gemeinsames Gebet, das festen Abläufen folgt, nennt man Gottesdienst. Die bekannteste Form ist die Heilige Messe. Zur Messe gehören neben Gebeten und Liedern Geschichten aus der Bibel und die Eucharistie. Das Wort “Eucharistie” kommt aus dem Griechischen und bedeutet “Dank”. Immer wenn wir eine Messe feiern, danken wir Gott für das, was er für uns getan hat und täglich neu tut.

Am meisten haben wir Grund, Gott für Jesus zu danken, seinen Sohn, der auf die Erde gekommen ist. Er hat den Menschen gezeigt, dass Gott sie unendlich liebt. Außerdem hat er dazu eingeladen, untereinander diese Liebe weiter zu schenken. Deshalb segnet uns am Ende jeder Messe der Priester und fordert uns auf, so zu leben, wie Jesus es uns vorgemacht hat.

In christlichen Kirchen gibt es regelmäßige Gottesdienste und welche, die nur zu ganz bestimmten Gelegenheiten gefeiert werden – wenn zum Beispiel jemand getauft oder beerdigt wird oder bei einer Hochzeit. Durch Gottesdienste kannst du erleben, dass Gott dir in den verschiedenen Situationen deines Lebens nahe ist, und dass viele andere Menschen an Gott glauben. So weißt du: Wenn du glaubst, bist du nie allein!


Eins vorweg: Katholische und evangelische Gläubige sind alle Christen, also Menschen, die durch die Taufe ganz eng mit Gott und Jesus Christus verbunden sind. Wir glauben gemeinsam an Gott, der uns liebt, und deshalb seinen Sohn zu uns auf die Erde geschickt hat. Für alle Christinnen und Christen ist es wichtig, so zu leben, wie Jesus es vorgemacht hat. Deswegen sind ihnen zum Beispiel Frieden, Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit sehr wichtig.

Früher gehörten alle Christen einer einzigen Kirche an. Aber vor ungefähr 500 Jahren gab es einen Mönch namens Martin Luther. Dem gefiel nicht alles, was damals in der Kirche passierte – zum Beispiel, dass reiche Menschen besser behandelt wurden als arme und dass es die Bibel nur auf Latein gab. Das konnten nämlich nur sehr wenige Menschen lesen. Dagegen hat er protestiert. Viele Leute haben genau so gedacht wie er – die haben auch protestiert. Deswegen nennt man evangelische Christen auch “Protestanten”. Am Ende wurden neben der katholischen Kirche mehrere christliche Kirchen gegründet: die Kirchen der Reformation. “Katholisch” und “evangelisch” sind also Bezeichnungen für unterschiedliche Richtungen innerhalb der christlichen Religion. Diese verschiedenen Richtungen nennt man auch “Konfessionen”, was “Bekenntnisse” bedeutet.

Neben vielen Gemeinsamkeiten gibt es zwischen den Konfessionen auch leicht erkennbare Unterschiede. Zum Beispiel: Evangelische Christen haben keinen Papst. Bei den evangelischen Christen dürfen auch Frauen Pfarrer werden und die Pfarrer dürfen heiraten – beides geht bei den Katholiken nicht. Einen großen Unterschied gibt es auch bei der Eucharistiefeier, die evangelisch meist “Abendmahl” genannt wird. Dies ist für katholische und die meisten evangelischen Christen der wichtigste Gottesdienst. Katholiken glauben, dass dabei Brot und Wein zum Leib und Blut Christi werden: Sie werden zu Zeichen dafür, dass Jesus Christus wirklich in der Feier des Gottesdienstes anwesend ist. Zumindest für manche Protestanten aber sind Brot und Wein beim Abendmahl eher ein Symbol für Jesu Liebe zu uns – er hat uns so sehr geliebt, dass er für uns am Kreuz gestorben ist.

Weil sie sich in den meisten Glaubensfragen einig sind, versuchen viele Katholiken und Protestanten, ihre Religion gemeinsam zu leben. Dieses Miteinander nennt man “Ökumene”. Das ist Griechisch und bedeutet: “die ganze bewohnte Erde”. Damit wollen Christen zeigen: Eigentlich gehören wir alle zusammen!

Mehr über die Evangelische Kirche kannst du auf dieser Internetseite erfahren: www.kirche-entdecken.de


Na klar, in eine Kirche darf jede und jeder rein! Deswegen sind Kirchen meistens nicht abgeschlossen. Alle Menschen, die sich für Gott und den christlichen Glauben interessieren, können sich hier umschauen.

Aber Kirche, das ist ja nicht nur das Gebäude. Kirche ist vor allem eine Gemeinschaft! Das Wort Kirche stammt von dem griechischen Wort “kyriake” ab. Das bedeutet: “zum Herrn gehörend”. Der Herr, das ist Gott, und alle Menschen, die an Gott glauben und getauft sind, gehören in einer besonderen Weise zu Gott. Christinnen und Christen glauben, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Und durch Jesus hat Kirche angefangen: mit den Menschen, die mit ihm unterwegs waren, als er auf der Erde gelebt hat.

Menschen, die heute auf den Spuren Jesu miteinander unterwegs sind, nennt man Gemeinde. Sie versuchen, so miteinander zu leben, wie Jesus es vorgelebt und verkündet hat. In so einer Gemeinschaft zu sein, das ist ein tolles Gefühl: Man kann zusammen Gottesdienste oder andere Feste feiern und über alles reden, was man mit Gott erlebt. Du und alle anderen dürfen in diese Kirche kommen, denn Gott freut sich über jeden Menschen, der an ihn glaubt.